19.06.2018

Energiewende-Quartier Möckernkiez füllt sich mit Leben

Nach rund zwei Jahren Bauzeit ziehen am Möckernkiez die Bagger ab und immer mehr Bewohner ein. Auf sie warten nicht nur neue vier Wände, sondern auch eine neue Energieversorgung: Ökostrom und saubere Wärme erzeugt die NATURSTROM AG im Quartier größtenteils direkt vor Ort – und macht damit den Möckernkiez zum Energiewende-Quartier. Mehrere Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge runden das umfassende Energiekonzept ab.

Von den 14 Wohngebäuden des Möckernkiez sind sechs bereits bezogen, rund 400 Menschen bringen seit dem Frühjahr Leben ins Quartier. Und die nächsten Genossen sitzen schon auf gepackten Koffern: Ab Anfang Juli werden sukzessive bei den verbleibenden acht Häusern die Möbelpacker anrücken, im Laufe des Augusts sollen auch die letzten Genossen in ihre Wohnungen einziehen. Insgesamt umfasst das Quartier 471 Wohn- und 20 Gewerbeeinheiten.

Auch wenn aktuell noch ein Teil der Wohnungen leer steht: Ökostrom und saubere Wärme fließen bereits. „Im Möckernkiez realisieren wir die sektorübergreifende Energiewende im Quartiersformat“, erläutert NATURSTROM-Vorstand Dr. Tim Meyer. „Strom, Wärme und die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge stellen wir direkt auf dem Gelände bereit – bedarfsgerecht und vernetzt.“

Die Wärmeversorgung des Quartiers übernehmen ein Blockheizkraftwerk (BHKW), betrieben mit hundertprozentigem Biogas, sowie ein Gasdoppelkessel für die Lastspitzen. Das BHKW verfügt über eine elektrische Leistung von 143 kWel und eine thermische Leistung von 215 kWth. Der Gasdoppelkessel leistet 1.300 kWth und wird vor allem im Winter zum Einsatz kommen. Über ein 600 Meter langes Nahwärmenetz liefert NATURSTROM die Wärme in die Häuser.

Den Strom, den das BHKW neben der Wärme produziert, bietet NATURSTROM den Kiezbewohnern im Rahmen eines Mieterstromtarifs an. Für den „MöckernStrom“, den NATURSTROM exklusiv für den Kiez aufgelegt hat, steuern auch fünf Photovoltaikanlagen ihre Erzeugung bei. Insgesamt installiert NATURSTROM rund 135 kWp auf den Dächern. Zwei Anlagen sind bereits errichtet, drei folgen im Juli. Pro Jahr werden die Solaranlagen durchschnittlich einen Ertrag von insgesamt rund 124.000 kWh liefern. Um die 20 Prozent der Stromerzeugung aus dem BHKW sowie 70 Prozent des Solarstroms können direkt in den Hausnetzen verbraucht werden. „Wir bieten MöckernStrom allen Kiezbewohnern zu den gleichen Konditionen an, egal ob in ihrem Haus der Solar- oder BHKW-Strom physikalisch genutzt werden kann oder nicht“, erläutert NATURSTROM-Vorstand Meyer. „Da die ökologische Energieversorgung für viele Genossen ein erklärter Anspruch an ihren Kiez ist, rechnen wir mit einer sehr hohen Beteiligung.“ Bereits jetzt liegen Mieterstromverträge für über 50 Prozent der Haushalte vor – und dass, obwohl erst sechs der 14 Häuser bezogen sind.

Der MöckernStrom wird bald auch an mehrere Ladepunkte für Elektrofahrzeuge fließen. Geplant sind zwei öffentlich zugängliche Ladesäulen mit einer Ladeleistung von 22 kW, die über je zwei Ladepunkte verfügen. Installiert werden die Säulen vor einem Biomarkt, der in eine der Gewerbeeinheiten des Möckernkiezes einziehen wird.

„Eine ökologisch nachhaltige Energieversorgung des Quartiers gehörte von Anfang an zur Vision der Genossenschaft“, erklärt Frank Nitzsche, kaufmännischer Vorstand der Möckernkiez eG. „Es ist ein großer Erfolg für unser Projekt, dass die Genossen nun tatsächlich umweltfreundlich aus Erzeugungsanlagen im Kiez versorgt werden können.“ Das ambitionierte Bauprojekt am Rand des Gleisdreieck-Parks geht auf eine lokale Bürgerinitiative im Jahr 2007 zurück. Deren Ziel: barrierefreies, soziales und ökologisches Wohnen für Menschen aller Generationen. Zur Verwirklichung des Vorhabens wurde 2009 die Möckernkiez eG gegründet, die das Projekt seitdem entwickelt hat, jetzt verwirklicht und künftig verwalten wird.

 

Fotomaterial zum Download

    
Fotos: NATURSTROM AG

 

Für weiteres druckfähiges Bildmaterial können Sie sich an die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) unter presse(at)unendlich-viel-energie.de wenden. 

   
Fotos: Agentur für Erneuerbare Energien, P. Langrock